Lebensweisheiten in Kurzform
- Das Geringste an Erkenntnis, das einer über die erhabensten Dinge zu gewinnen vermag, ist ersehnswerter als das gewisseste Wissen von den niederen Dingen. Thomas von Aquin
- Der wachsende Lebensstandard ist letzten Endes kein zentraler Lebenswert. Und zwar vor allem dann nicht, wenn das zusätzliche Einkommen nur noch der Befriedigung eitler Begehrlichkeiten und leerer gesellschaftlicher Aufwandskonkurrenz dienstbar gemacht wird. Elsa Gasser
- Gruppen, die als Opfer gelten – sei es aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Geschlechts –, werden überproportional aufgewertet. Philipp Hübl
- Das humanitär-liberale Denken des 19. Jahrhunderts ohne gewissensverpflichtende objektive Bindungen hatte nicht hingereicht, um das entstandene Grauen [des Nationalsozialismus] zu hindern. Es hatte sich gezeigt, dass der Mensch als Mass aller Dinge den Menschen nicht retten konnte. Ohne den Einbruch der Übernatur in die Welt ist diese verloren. Diesen Einbruch in die gnadenlose Verlorenheit der Welt - wie sie Agnostizismus und alle Ismen bis zu Sartre erkennen lassen - hat Gott durch den Erlösertod Christi und die Offenbarung vollzogen. Deshalb muss diese die Grundlage für alles menschliche Leben und Handeln bilden. Das gilt nicht nur für den Einzelnen, sondern ebenso für alle Gemeinschaften, die Gesellschaft und den Staat. Die christliche Wertordnung ist also der Massstab, an dem alles zu messen ist. Diese Wertordnung stellt die Übernatur über die Schöpfung und in dieser den Menschen als Ebenbild Gottes über die Materie und sonstige Kreatur. Der Mensch erreicht sein übernatürliches Ziel in den irdischen Gemeinschaften von der Familie aufwärts zu den grösseren Gemeinschaften, die damit alle auf die Übernatur ausgerichtet werden und erst dadurch Wert und Würde erhalten. Paulus van Husen
- Die Demokratie lebt aber unausgesprochen von den Resten der christichen Wertordnung, die als verbindlich behandelt werden, ohne sie näher umreissen oder den Grund ihrer Verbindlichkeit angeben zu können. Aus diesem Dilemma erwachsen die Krisen im öffentlichen Leben, insbesondere die Justizkrise, die nicht Schuld schlechter Richter, sondern mangelhafter Wertordnung ist. Die christliche Wertordnung soll der Richter nicht zu Grunde legen dürfen, niemand aber kann ihm ohne Phraseologie sagen, von welchen Grundsätzen er sonst ausgehen soll. Aller humanistische Wertordnungsversuch ist durch Hitler weggefegt worden. Die Demokratie hat es also schwerer mit ihren Werten als noch in der Weimarer Zeit. Paulus van Husen
- Der Verfall von Geschäftsehre zeugt nur von dem Verfalle der Sitten überhaupt und ist nur in einzelnes Zeichen, wie sehr das Gute, Edle, Würdige aus dem inneren Leben zu verschwinden droht, und dies ist ein sehr trauriges Zeichen, weil es allemal dem Verfalle und dem Unglücke eines Volkes vorausgeht. Adalbert Stifter
- Wäre er nicht ein achtungswerter Mensch, so würde man Furcht empfinden vor dieser Überlegenheit, die sich über alles erhebt, abwechselnd erniedrigt und erhöht, rührt und spottet, behauptet und zweifelt, und immer mit demselben Erfolg. Anne Louise Germaine de Staël
- Reflektieren heisst demnach immer, aus einer unmittelbaren operativen Tätigkeit auszusteigen und ihr gegenüber in Distanz zu treten, das eigene Tun und dessen Wirkungen von einer Metaperspektive aus zu betrachten, um nach abwägendem Prüfen und Bewerten entsprechende Schlussfolgerungen und Konsequenzen daraus zu ziehen. unbekannt
- Glücklich sind diejenigen, die in ihren Kindern das Talent kultivieren, sich an kleinen Dingen zu erfreuen. Jeremias Gotthelf
- Jeder Geist hat seinen Bodenschatz. Joseph Joubert
- Wer sich zum Wurm macht, kann nachher nicht klagen, dass er mit Füssen getreten wird. Immanuel Kant
- Man glaubt mit einem Moralismus ohne religiösen Hintergrund auszukommen. Aber damit ist der Weg zum Nihilismus notwendig. Friedrich Nietzsche